Was, wenn der heutige Tag dein letzter wäre?
Torsten Geiling • 27. Juni 2024
Was, wenn der heutige Tag dein letzter wäre?

Eines der tragischsten Dinge, die wir tun können, ist unser Leben auf später vertagen. Wer weiß, ob später tatsächlich kommt.
Von Torsten Geiling
Anastasius Grün war ein Lyriker im 19. Jahrhundert. Auf seinem Sterbebett soll er geflüstert haben: "Nicht fertig, nicht fertig. Muss noch leben!" Über Grüns Worte denke ich öfters nach. Wie wird es mir gehen? Was werde ich auf dem Sterbebett sagen? Bin nicht fertig - oder ist es irgendwann genug. Ich hoffe nur, dass ich mir am Ende nicht eingestehen muss, dass ich meine Leben lang eine Leiter hochgeklettert bin, die an der falschen Wand stand.
Wie lange haben wir noch in unserem Leben? Sind es noch 25 letzte Sommer, wie ein Buch heißt, 2000 Wochenenden oder 365 Tage? Wir wissen es nicht - und wahrscheinlich ist es auch gut so.
Trotzdem stell ich meinen Klientinnen und Klienten manchmal die Frage: „Was würdest du tun, wenn du nur noch ein Jahr zu leben hättest?“ Manche sind sprachlos, aus anderen sprudelt es heraus: Sofort den Job kündigen, Bungeejumping in Neuseeland, endlich den Partner verlassen oder vom Leben enttäuscht in der Beziehung verharren, weil es für den Neustart zu spät ist.
Die Verantwortung liegt bei uns
Angst ist nie eine Lösung. Es ist der Mut, der uns neue Wege aufzeigt. Mein ältester Klient war 86 Jahre alt. Er hat noch einmal den Neuanfang gewagt, weil er der Meinung war, er sei noch nicht fertig.
Natürlich wäre es schön, wenn es eine höhere Macht geben würde, die uns die Kraft gibt, die Dinge zu ändern, die wir ändern können, das Unabänderliche zu ertragen, und die Weisheit, zwischen beidem zu unterscheiden, wie Reinhold Niebuhr es sich in seinem Gelassenheitsgebet wünscht.
Wahrscheinlich müssen wir uns diesen Wunsch selbstverantwortlich erfüllen.
"Einfach mal machen" anstatt "hätte, hätte Fahrradkette"
Bewusst oder unbewusst malen wir uns aus, was geschehen könnte, wenn wir diese oder jene Entscheidung treffen, oder wie es hätte sein können, hätten wir dieses oder jenes schon längst getan. Wir bewegen uns ständig in parallelen Welten, quälen uns mit möglichen Zukünften oder verpassten Vergangenheiten, anstatt die Entscheidung in der Gegenwart zu treffen.
"Einfach mal machen"...anstatt "hätte, hätte Fahrradkette...". Also nicht nur denken, sondern handeln. Es liegt an uns.
„Ich habe mir in meinem Leben nie erlaubt, das zu tun was ich eigentlich wollte“, sagte mir unlängst eine Klientin. „Ich habe mich immer hinten angestellt.“
Ich fragte sie, was dagegen spricht, dies zu ändern. „Nichts“, sagte sie „das mache ich jetzt auch. Ich habe ja nicht mehr ewig Zeit.“ Ich konnte sie darin nur bestärken. Das Leben ist zu kurz für irgendwann...es gibt keinen besseren Moment als jetzt.
Stell Dir vor, der heutige Tag wäre dein letzter. Wie sieht deine Bilanz aus? Wärst du mit deinem Leben zufrieden? Was ist gut gelungen? Was würdest du bereuen? Was würdest du ändern, in der kurzen Zeit, die dir noch bleibt? Was würdest du noch tun, um deinen letzten Tag bestmöglich zu nutzen? Wie willst du deine letzten Stunden verbringen? Und mit wem? Nimm ein Blatt und schreib es auf!
Weitere Übungen und Tipps findest du in meinem Ratgeber "Ich will mich trennen".

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In persönlichen oder beruflichen Krisen neigen wir oft dazu, uns selbst zu vernachlässigen. Wir stürzen uns in Arbeit, kümmern uns um andere und vergessen dabei das Wichtigste: uns selbst. Doch gerade in schwierigen Phasen ist Selbstfürsorge nicht nur wichtig, sondern essenziell für unsere Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit, die Krise zum Guten zu wenden. Von Torsten Geiling ❗️Stell dir vor, du sitzt in einem Flugzeug. Plötzlich fallen die Sauerstoffmasken von der Decke. Was lautet die erste Anweisung? Richtig: „Setzen Sie zuerst Ihre eigene Maske auf, bevor Sie anderen helfen.“ 🛫 Diese Anweisung aus der Luftfahrt – „Put on your oxygen mask before you help others“ – ist nicht nur für Notfälle im Flugzeug gültig. Sie ist eine kraftvolle Metapher für unser tägliches Leben, besonders in Beziehungen und während Trennungsphasen. Denk mal darüber nach: Der einzige Mensch, mit dem du 24 Stunden am Tag zusammen bist, bist du selbst. Schon allein deshalb solltest du dafür sorgen, dass du zu Atem kommst und es dir gutgeht. 🙂 Warum ist Selbstliebe so wichtig? 1. Sie gibt dir Kraft für die Herausforderungen des Lebens - Wie eine Sauerstoffmaske versorgt Selbstliebe dich mit der nötigen Luft, um Krisen zu bewältigen. - Sie hilft dir, deine inneren Ressourcen zu aktivieren und resilient zu bleiben. 2. Sie hilft dir, gesunde Grenzen zu setzen - Selbstliebe lehrt dich, „Nein“ zu sagen, wenn etwas nicht gut für dich ist. - Sie ermutigt dich, deine Bedürfnisse zu erkennen und zu kommunizieren. 3. Sie ermöglicht es dir, authentische Beziehungen zu führen - Wenn du dich selbst liebst und akzeptierst, kannst du anderen gegenüber offener und ehrlicher sein. - Du ziehst eher Menschen an, die dich so schätzen, wie du wirklich bist. 4. Sie ist die Grundlage für echtes Mitgefühl - für dich und andere - Indem du lernst, mit dir selbst geduldig und verständnisvoll zu sein, kannst du diese Qualitäten auch anderen gegenüber leichter zeigen. - Selbstliebe hilft dir, sowohl deine eigenen Fehler als auch die anderer zu verzeihen. 🤔Denk daran: Du kannst anderen nur dann wirklich helfen, wenn du selbst stabil stehst. Nimm dir also einen Moment Zeit, um deine „Sauerstoffmaske“ aufzusetzen. Weitere Tipps und Unterstützung während einer Krise findest du auch in meinem Buch „ Ich will mich trennen “.

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Fast jede zweite Ehe wird in Europa geschieden. Noch öfter gehen Beziehungen in die Brüche. Doch gibt es ein Geheimnis, wie man sich die Liebe als Paar bewahren kann? Der Systemische Coach Torsten Geiling berät seit 5 Jahren Menschen vor, während und nach ihrer Trennung. Der Trennungscoach hat zwölf Bausteine identifiziert, auf die sich eine glückliche Partnerschaft gründen lassen.
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