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Trennung mit Kind – Die wichtigsten Fragen von Eltern

Torsten Geiling • Mai 14, 2023

Wie Kinder eine Trennung am besten verkraften

Bei einer Trennung haben Eltern viele Fragen
 Eine Trennung ist eine emotionale Achterbahnfahrt, besonders wenn Kinder davon betroffen sind. Es ist normal, dass viele Väter und Mütter deshalb Bedenken haben, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Sie wollen auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und trotzdem das Wohl ihrer Kinder nicht aus den Augen verlieren. Das allein führt viele an den Rand der Erschöpfung. 

Von Torsten Geiling 

Das sind die Fragen, die in meinen Coachings Väter und Mütter am häufigsten vor einer Trennung beschäftigen:

Macht es Sinn, wegen der Kinder noch eine gewisse Zeit zusammenzubleiben, etwa bis sie aus dem Haus sind?
Kinder sind sensibel und wissen mehr als wir uns als Eltern oft vorstellen. Es ist also zwecklos, schwierige Situationen vor ihnen geheim halten zu wollen. Damit ist die Frage eigentlich schon beantwortet. Trotzdem zögern viele Eltern sich zu trennen.

Da sind die (unausgesprochenen) Vorwürfe aus dem Umfeld: Das kannst du euren Kindern nicht antun. Scheidungskinder leiden ein Leben lang. Hast du das nicht gemerkt, als noch keine Kinder da waren?! Die paar Jahre bis zum Auszug wirst du schon noch durchhalten. Kinder brauchen eine Familie mit Vater und Mutter.

Ja, genau. Kinder brauchen Bezugspersonen, um sich gesund zu entwickeln. Sie müssen dafür aber nicht in einer traditionellen Kleinfamilie aufwachsen. Das hat die Wissenschaft längst belegt. Kinder können aus einer Krise wie der Scheidung ihrer Eltern sogar gestärkt hervorgehen, WENN die Kinder zu beiden Elternteilen einen liebevollen und zugewandten Kontakt behalten. ODER wenn zumindest ein Elternteil besonders liebevoll und sensibel mit ihnen umgeht. Dann können Scheidungskinder sich sogar resilienter und sozial kompetenter als ihre Altersgenossen entwickeln.

Wie schlimm ist eine Trennung für Kinder?
Das darf man nicht kleinreden. Kinder, deren Eltern sich scheiden lassen, haben damit zu kämpfen. Das machen verschiedene Studien deutlich. Allerdings zeigen diese Studien auch, dass Kinder, die in einer Familie aufwachsen, in der die Eltern unglücklich sind und sich oft streiten, mindestens ähnliche Probleme haben wie Kinder von geschiedenen Eltern.

Kinder spüren intensiv die Gefühle ihrer Eltern. Wenn Papa und/oder Mama unglücklich sind, wirkt sich das auch auf ihre Welt aus – das geht soweit, dass sie Verantwortung für Dinge übernehmen, die ihrem Alter nicht gemäß sind und sie emotional deshalb nicht tragen können. 

Kinder lernen zudem ihr Verhalten durch Nachahmung und orientieren sich (zumindest in den ersten Jahren) stark an ihren Eltern. Erleben sie tagtäglich Streit, vielleicht sogar Gewalt, oder auch „nur“ ein gleichgültiges Nebeneinander von Papa und Mama, dann kann sich das auf ihr späteres Sozial- und Beziehungsverhalten viel eher negativ auswirken als eine Trennung. 

Eine Trennung bedeutet nicht, dass man beziehungsunfähig ist oder einen unsicheren Bindungsstil hat. Im Gegenteil: Wenn ich erkenne, dass mir die Beziehung nicht guttut und ich mich daraus lösen kann, spricht das viel eher für einen stabilen Bindungstyp und einem gesunden Beziehungsverhalten. Und ist es nicht das, was ich meinen Kindern beibringen möchte? Vielmehr, als auf Gedeih und Verderb in einer Beziehung zu verharren, die meinen Interessen und Bedürfnissen entgegensteht?

Viele Eltern, die vor einer Trennung stehen, haben vor allem Schuldgefühle und Ängste. Wie wäre es, wenn sie auch stolz auf sich sind, weil sie ihren Kindern eine wichtige Botschaft für ihr Leben mitgeben: „Wenn du unglücklich bist und dich deine Beziehung belastet, dann solltest du auf dich hören und diese Beziehung beenden. Das ist in Ordnung.“

Gibt es ein richtiges Alter für eine Trennung?
Nein, das gibt es nicht. Eine Trennung ist für Kinder jedes Alters erst einmal ein GAU. 

Kinder wünschen sich fast immer, dass die Eltern zusammenbleiben. Sie kennen ja keine andere Familienkonstellation. Und alles, was man nicht kennt, macht erst einmal Angst.

Kinder im Säuglingsalter bekommen die Trennung noch nicht bewusst mit. Sollen sie aber zu beiden Elternteilen eine enge Beziehung aufbauen, dann muss das bei der Umgangsregelung bedacht werden. Denn das kann nur durch regelmäßigen, intensiven Kontakt stattfinden.

Kinder im Kindergarten- und Schulalter bekommen die Trennung bereits bewusst mit. Die Eltern sollten sich Zeit nehmen, den Kindern die Situation zu erklären und sie in ihrer Unsicherheit und mit ihren Ängsten aufzufangen. Je älter sie sind, desto besser kann man ihnen die Trennung erklären – was es aber nicht zwangsläufig einfacher oder leichter macht.

Das gleiche gilt für Jugendliche und junge Erwachsene. Mit ihnen kann man die Situation relativ offen besprechen. Im Normalfall. Vielleicht passiert aber auch das Gegenteil und die Kinder verweigern sich jedem Gespräch oder sind dann durch die Trennung mit ihren eigenen Abgrenzungs- und Abnabelungsprozessen überfordert. 

Selbst erwachsene Kinder mit eigener Wohnung oder Familie können mit Unverständnis und Vorwürfen reagieren. 

Was kann ich tun, damit die Trennung die Kinder möglichst wenig schmerzt?
Ich sage meinen Klientinnen und Klienten immer: Zum Streiten braucht es nur einen Partner. Für eine Abmachung aber zwei. Das gilt auch für diesen Punkt. Sie können als Einzelperson alles versuchen, die Krise bei den Kindern möglichst klein zu halten. Wenn ihr Partner querschießt, haben sie keine Chance. Zumal, wenn Sie der Aufbrechende sind (siehe oben). 

Trotz der Trennung wäre eine Miteinander mit Blick auf die Kinder wichtig. Sie sollten sich gemeinsam darum bemühen, für ihre Kinder weiterhin als Eltern zu fungieren und eine elterliche Verantwortung übernehmen. Damit lassen sich die Auswirkungen einer Scheidung nicht verhindern, sie lassen sich aber minimieren. 

Dazu gehört auch, über den anderen Elternteil wohlwollend im Beisein der Kinder zu sprechen. Das funktioniert am besten, wenn es ihnen gelingt, die Eltern- und Paarebene nicht zu vermischen. Sie sind enttäuscht, verletzt, wütend. Das dürfen sie sein. Aber bitte lassen Sie ihre Gefühle (gerade in Bezug auf den Partner) nicht vor den Kindern raus. Das gilt auch für Streitereien um das Sorgerecht und den Unterhalt, Schuldzuweisungen oder Befindlichkeiten wegen eines neuen Partners. Das alles sollte auf der Paarebene unter Ausschluss der Kinder diskutiert werden, so sehr es sie auch befriedigen mag, den Kindern einmal zu zeigen, was für ein Idiot der andere ist.

Kinder lieben beide Elternteile. Sie sollten sich nicht entscheiden müssen. Aussagen wie „Papa/Mama ist schuld, dass wir uns trennen“ stürzen Kinder in einen Loyalitätskonflikt, den sie nur schwer aushalten können. 

Und selbst wenn sich ihr (Ex-)Partner daneben benimmt und sich nicht an Absprachen hält, tun sie es ihm nicht gleich. Es reicht, wenn ein Elternteil an den Kindern zieht. Dazu zählt auch, dass Sie sich nicht bei den Kindern ausheulen oder Trost suchen sollten. Kinder sind kein Partnerersatz und mit dieser Situation ganz schnell überfordert. Das heißt nicht, dass sie ihnen etwas vorspielen müssen, natürlich können Sie ihnen sagen, dass es ihnen nicht gut geht.

Meist ist es so, dass Kinder sich in einem Trennungsprozess auf eine Seite schlagen, häufig auf die des verlassenen und damit vermeintlich schwächeren Elternteils. So schwer das auch fällt, das sollte man akzeptieren. Vorerst zumindest. Gerade bei älteren Kindern ist es wichtig, die Kontaktangebote trotz der Zurückweisung nicht einzustellen. Bleiben Sie offen, melden Sie sich regelmäßig, suchen Sie das Gespräch und bieten Sie Treffen an. 


Wie erklären wir den Kindern die Trennung?
Am besten gemeinsam. Und zwar erst dann, wenn die Trennung tatsächlich feststeht. Man muss nicht zusätzlich Unsicherheiten schüren. 

Setzen Sie sich an einen Tisch und sagen sie ihnen möglichst ruhig und knapp, was Sache ist: „Papa und Mama trennen sich. Wir sind aber als Eltern weiterhin gemeinsam für euch da. Und daran wird sich auch nichts ändern.“ 

Viel wichtiger als der genaue Wortlaut ist das Gefühl, das Sie ihnen mit diesem Gespräch vermitteln sollten: Sicherheit. Denn die Trennung ist für Kinder meistens ein Schock, auch wenn es vielleicht viel Streit im Vorfeld gab und sie es schon geahnt haben. 

Sagen Sie den Kindern so klar wie möglich, wie es nun weitergeht: Wer wird wo wohnen? Wie und wo treffe ich den anderen Elternteil? Usw. Machen Sie aber keine Versprechungen, die Sie nicht halten können. Je nach Alter sollten Sie die Kinder an der Zukunftsplanung beteiligen. Nehmen Sie ihre Sorgen ernst. Bieten Sie ihnen immer wieder Gesprächsmöglichkeiten an, bedrängen Sie sie aber nicht. Auch die Kinder brauchen Zeit, zum Verarbeiten. 

Wenn sich Ihr Partner einem solchen Gespräch verweigert, sprechen Sie allein mit den Kindern. Die Kinder haben ein Recht zu erfahren, was los ist und was mit ihnen passiert.

Kinder machen sich bei einer Trennung viele Sorgen, an die Eltern nicht gleich denken. In einem zweiten Teil zu „Trennung mit Kind“ gebe ich demnächst Antworten darauf, welche Fragen sich Kinder bei einer Trennung sonst noch stellen. 

Foto-Credits: Pixabay, Freepik - Bild von <a href="https://de.freepik.com/fotos-kostenlos/vollschusskind-mit-gebrochener-zeichnung_8445549.htm#query=Trennung%20Kinder&position=1&from_view=search&track=ais">Freepik</a>
von Torsten Geiling 25 März, 2024
Eine Trennung ist schmerzhaft – und zwar für alle Beteiligten. Gerade auch für die gemeinsamen Kinder, zumal sie bei dieser Entscheidung nicht gefragt werden. Von Torsten Geiling Eines vorweg: Ein gutes Trennungsalter bei Kindern gibt es genauso wenig wie den richtigen Termin für ein Trennungsgespräch. Für Kinder und Jugendliche ist die Trennung der Eltern immer ein großer Schreck, verbunden mit vielen Sorgen. Auch sie haben Angst vor dem was kommt, weil es auch für sie wie ein schwarzes Loch anfühlt. Kinder und Jugendliche sind sensibel und wissen mehr, als wir uns das als Erwachsene oft vorstellen. Es ist also zwecklos, schwierige Situationen vor ihnen geheim halten zu wollen. Viele leiden deshalb auch schon in der Zeit vor der Trennung, unter den andauernden Konflikten, der angespannten Atmosphäre, den Streitereien und im Zuge davon unter einer Vernachlässigung durch die Eltern. Kinder wollen immer, dass ihre Eltern zusammenbleiben. Dabei ist es egal, ob sie 3 oder 30 Jahre alt sind, auch wenn die Trennung je nach Lebensalter natürlich eine andere Bedeutung für die Kinder hat. Jedes Kind hat eine Erklärung verdient Wenn ihr euch als Paar trennt, aber als Eltern gemeinsam weiter agiert, ist das auch im Sinne der Kinder. Oftmals werden die Kinder aber zum Trostpflaster, Faustpfand und Spielball in der Auseinandersetzung der Eltern. Versucht das zu vermeiden, auch wenn klar ist, dafür reicht ein Elternteil aus, der sich nicht daranhält. Geht stattdessen ehrlich mit der Trennung (und einer Scheidung) um. Jedes Kind hat eine Erklärung verdient. Ein offenes Ohr und emotionale Unterstützung sind wichtig, damit die Kinder ihre Gefühle und Ängste verarbeiten können. Dazu gehört auch, mit ihnen altersgemäß zu reden. Was und wie viel man erzählt, stimmen die Eltern am besten untereinander ab. Aber eines sollte klar sein: Auf der Beziehungsebene des Paares haben die Kinder nichts verloren. Die Kinder sollten also nicht mit den Verletzungen, den Schuldgefühlen und der Enttäuschung unter den Eltern konfrontiert und belastet werden. Stattdessen sollte man sich gemeinsam Zeit für ihre Sorgen und Nöte nehmen, so schwer das gemeinsam auch fallen mag. Aber Schmerz gibt es auch bei den Kindern und Jugendlichen jede Menge. Von Wutausbrüchen bis zu Erbrechen, Übelkeit und Kopfschmerzen Jedes Kind zeigt dabei andere Reaktionen. Die Skala reicht von Wutausbrüchen und Weglaufen, über Trauer und Depression bis hin zu psychosomatischen Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder auch Einnässen. Mögliche Fragen und Sätze, die die Kinder und Jugendliche quälen können: • Welche Schuld habe ich an der Trennung? Hat es vielleicht an mir und meinem Verhalten gelegen? Hätte ich die Trennung verhindern können? • Wenn Papa oder Mama auszieht, werde ich ihn oder sie dann noch regelmäßig sehen? • Mein Vater verlässt meine Mutter (oder umgekehrt). Wird er das auch mit mir machen? • Meine Eltern wissen, dass meine Welt zusammenbricht. Warum trennen sie sich trotzdem? • Ich liebe Papa und Mama. Muss ich mich jetzt zwischen beiden entscheiden? • Muss das Haus jetzt verkauft werden? Müssen wir umziehen? Verliere ich den Kontakt zu meinen Freunden? Muss Mama/Papa jetzt mehr arbeiten und hat dann weniger Zeit für mich? • Mama und/oder Papa geht es nicht gut. Ich muss nun die Verantwortung für sie/ihn übernehmen. Trotz der eigenen Probleme und eines Gefühlschaos sollten Eltern daher immer im Auge behalten: Was braucht meine Tochter und/oder mein Sohn in diesem Moment? Helfen Sie ihren Kindern dabei, Worte zu finden für das, was sie gerade umtreibt. Fragen Sie sie: Wie geht es dir? Was kann ich für dich tun? Wie fühlst du dich? Ohne mit ihren Antworten den Kindern Hoffnung zu machen, dass die Trennung nur vorrübergehend ist. Auch Kinder können nach einem Schuldigen suchen Gerade Jugendliche sollten in Fragen einbezogen werden, die sie betreffen. Die Eltern sollten sich mit ihren Wünschen auseinandersetzen und über Veränderungen und Regeln sprechen, die durch die Trennung entstehen. Sei trotz der Trennung als Papa und Mama da und biete dich immer wieder an – auch wenn das sehr frustrierend sein kann. Weil Kinder Kinder sind, suchen sie sich vielleicht einen Schuldigen. Auch sie brauchen eine Erklärung, ein Narrativ, warum es so gekommen ist. Und das fällt auch in ihrer Welt leichter, wenn sie jemand die Schuld geben können. Sie verbünden sich mit dem vermeintlich schwächeren Elternteil, oft ist das der Verlassene. Deshalb sollten sich Aufbrechende darauf einstellen, dass die Beziehung zu den Kindern (vorerst) schwierig und von Ablehnung und Feindseligkeit geprägt sein kann, vor allem wenn der Ex-Partner dies nutzt, um sich zu rächen. Da hilft es nur, langfristig zu denken, Verständnis für das Leid mitzubringen und jede Menge Geduld. Eine andere Chance hast du nicht. Sollte der Kontakt abgelehnt werden oder nicht zustande kommen, ist es auch eine gute Möglichkeit, Tagebuch darüber zu führen, was du versucht und angeboten hast, um es bei Bedarf den Kindern später einmal zeigen zu können. Es ist schwer auszuhalten, wenn der andere einen Wettkampf um die Liebe des Kindes beginnt oder seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. Spiel trotzdem nicht mit und suche Hilfe bei einer Beratungsstelle oder dem Jugendamt, wenn du das Wohl des Kindes gefährdet siehst oder du dir Sorgen machst, weil dein Kind Auffälligkeiten im Verhalten oder emotionale Probleme zeigt. Trennungskinder sind nicht automatisch fürs Leben gezeichnet Nicht immer ist sofort psychotherapeutische Hilfe nötig. Wie die meisten Erwachsenen gewöhnen sich auch Kinder und Jugendliche mit der Zeit an die neue Familiensituation. Einfacher wird das, wenn die Kinder beide Elternteile weiterhin als verlässliche Ansprechpartner erleben, die auf ihre Bedürfnisse, Sorgen und Nöte eingehen. Negative Gefühle und Verlustängste nehmen ab und die Kinder können sich wieder mich sich selbst und ihrer Entwicklung beschäftigen. Trennungskinder sind auch nicht automatisch durch das Ereignis traumatisiert oder fürs Leben gezeichnet. Eine Familie aus Papa, Mama und Kindern kann ein Hort für Liebe und Vertrauen sein. Manchmal ist es aber auch ein Schlachtfeld und jede andere Form der Familienzusammensetzung ist um ein Vielfaches besser. Zumal Studien zur Trennung mit Kindern inzwischen zeigen, dass Kinder und Jugendliche eine Trennung gut verarbeiten können und keine Auffälligkeiten gegenüber Kindern aus intakten Familien zeigen müssen. Dass dem so kommt, daran haben die Erwachsenen einen entscheidenden Anteil. Je mehr miteinander sie als Eltern pflegen und je weniger Drama sie veranstalten, desto weniger dramatisch empfinden die Kinder die Trennung. Das gilt übrigens auch in abgestufter Form für alle anderen Erwachsenen im Familien- und Freundeskreis, Großeltern, Onkel und Tanten, Freunde und Freundinnen der Eltern. Weitere Informationen findest du im Blogbeitrag "Wir Kinder eine Trennung am besten verkraften" und im Trennungsratgeber "Ich will mich trennen" .
Vor einem Trennungsgespräch solltest du dich fragen, wie dein Partner oder deine Partnerin reagiert
von Torsten Geiling 18 März, 2024
Taktik und Strategie sind auch in einem Trennungsgespräch wichtig. Deshalb solltest du dir darüber Gedanken machen, wie deine Partnerin oder dein Partner reagiert.
von Torsten Geiling 15 Feb., 2024
Manche quälen sich monate- oder gar jahrelang mit der Entscheidung, andere handeln im Affekt: Ganz klar, eine Trennung ist immer (oder in den meisten Fällen) ein tiefer Einschnitt im Leben. Immerhin geht sie oftmals mit vielen Veränderungen einher - für alle Beteiligten. Und je nachdem wie der Trennungsprozess abläuft, kann er durchaus auch traumatisch sein. Meist sind es die Verlassenen, die reichlich Mitgefühl bekommen. Diejenigen, die gehen, stehen nicht selten als die Schuldigen da - für all das "Elend", das so eine Trennung mit sich bringt, vor allem wenn noch Kinder mit im Spiel sind. Mit diesem Thema haben sich die Hosts des Sex-Podcasts Ann-Marlene Henning und Carl Burchardt dieses Mal beschäftigt. Als Experten für Trennungsprozesse haben sie TrennDICH-Coach Torsten Geiling eingeladen. Sein Rat: "Bevor du vom 5-Meter-Turm springst, schau doch mal, ob Wasser im Becken ist". Was eine Trennung "leichter" macht, und wie man nicht in die Opferrolle verfällt, bzw. aus ihr rauskommt, darüber haben die drei miteinander gesprochen. Unter anderem. Hört doch mal rein! Und klickt auf das Bild oben, um zum Podcast zu gelangen.
Kinderklassiker wie das Buch
von Torsten Geiling 17 März, 2023
Geschichten haben Kraft. Sie lassen uns lachen oder weinen. Sie öffnen die Tür zu unserem Inneren und halten uns den Spiegel vor. Deshalb arbeite ich in meinen Coachings gerne damit. Von Torsten Geiling Es kommt immer wieder vor, dass mich Klientinnen und Klienten nach einem Buchtipp fragen. Sie erwarten dann, dass ich ihnen einen Ratgeber empfehle, eine Selbsthilfe-Fibel oder vielleicht sogar eine psychologisches Fachbuch. Meistens tue ich das aber nicht. Ich frage stattdessen: „Welche Kinderbuch-Klassiker haben sie denn zuhause?“ Worauf ich oft Erstaunen oder Unverständnis ernte. „Haben Sie mich richtig verstanden?“ hakte eine Klientin unlängst nach, mit der ich am erarbeiten bin, wer sie eigentlich als Person ist, abgesehen von einer unglücklichen Ehefrau und Mutter zweier fast erwachsener Kinder. Ich sagte, das hätte ich, und antwortete ihr: „Wenn ich Antworten suche, blättere ich gerne in den Büchern meiner Kinder oder Kindheit.“ Der Schlüssel zu unseren Gefühlen Ich begebe mich mit dem kleinen Tiger und dem Bären auf die Suche nach Panama, höre der kleinen Maus Frederick zu, wenn sie von den gesammelten Farben erzählt, begebe mich mit Momo auf die Jagd nach der verlorenen Zeit oder werfe einen Blick in die Märchensammlung der Gebrüder Grimm. Dann erwischt es mich jedes Mal. Denn Geschichten, die man uns in der Kindheit erzählt hat oder die wir schon damals gelesen haben, sind der Schlüssel zu unserem Inneren, zu unserem Ich. Auch als Erwachsene können sie uns begleiten und helfen, unser Denken, Fühlen und Handeln zu entschlüsseln und zu verarbeiten, indem sie eine direkte Brücke zu unserem Herzen bauen, und die Logik unseres Verstandes ausblenden. Der ist oftmals eher ein Problem als eine Hilfe. Wir sind zu verkopft, vertrauen auf das Wertesystem der Gesellschaft und Familie, in der wir aufgewachsen sind, ohne zu hinterfragen und zu erfühlen, ob es auch unseres ist. Geschichten können dabei helfen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Oft gelingt damit ein Perspektivwechsel Ich verstehe mein Coaching als Hilfe zur Selbsthilfe. Gerade deshalb arbeite ich in meinen Stunden gerne mit Geschichten oder Szenen daraus und mit anonymisierten Erfahrungen anderer Klientinnen und Klienten. Oft gelingt es den Klientinnen und Klienten dadurch eine Problemstellung zu externalisieren, neu zu betrachten und dann auf sich selbst anzuwenden. Und warum ist das so? Weil Menschen Menschen vertrauen, nicht Zahlen, Daten Fakten. Wut, Liebe, Trauer, Freude, Angst – das sind die Riemen und Antriebskräfte unseres Lebens. Ohne Emotion gibt es keine Aktion. Die Tür zu dieser Erkenntnis öffnen Anekdoten, Geschichten, Märchen. Oder wie der Gestalttherapeut Jorge Bucay in einem seiner Bücher schreibt: „Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen.“ Beispielsweise Märchen. Die sind nicht nur bloße Unterhaltung mit Gruselfaktor. Die meisten Märchen sind vor Jahrhunderten entstanden, um uns davor zu warnen, den falschen Weg einzuschlagen, und etwas aus dem zu machen, was wir sind, und nicht aus dem, was wir gerne wären. Sie tragen eine Moral in sich, lassen dabei aber immer einen Raum für Interpretationen, einen magischen Spalt, der eine Verknüpfung zu uns und unserem Leben schafft. Ähnliches gelingt nur noch Gedichten und Liedern. Oder eines meines Lieblingsbücher, das ich meiner Klientin empfohlen hatte: Das kleine Ich-bin-ich. Wer vergisst, wer er ist, der ist dumm Das kleine Ich-bin-ich ist ein kleines, nicht näher bestimmbares buntes Tier, dass auf der Suche nach seiner Identität ist. Jedoch weiß das kleine Ich-bin-ich keine Antwort und fragt verzweifelt verschiedene Tiere, ob diese wüssten, wer es ist. Es fragt Fische, Pferde, Hunde oder einen Laubfrosch. Der sagt: „Wer nicht weiß, wie er heißt, wer vergißt, wer er ist, der ist dumm!“ Bumm. Immer wieder wird das Ich-bin-ich auf seiner Suche zurückgewiesen und verspottet, es erfährt aber auch Hilfsbereitschaft und Wohlwollen. So spricht beispielsweise das Nilpferd: „Wer du bist, das weiß ich nicht. Zwar sind deine Stampferbeine so wunderschön wie meine aber sonst, du buntes Tier, ist rein gar nichts wie bei mir. Pony-Fransen, Dackel-Ohr, so was kommt bei mir nicht vor“. Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich das kleine Ich-bin-ich vom unsicheren Tier zum selbstbewussten Ich. Die Begegnungen mit den anderen Tieren machen es stärker und es lernt, die Meinung der anderen zu ignorieren. Am Ende versteht es seine Einzigartigkeit und ist stolz darauf. Selbstwert fängt bei einem selbst an „Stolz auf mich, war ich schon lange nicht mehr“, sagte mir die Klientin in der nächsten Stunde, nachdem sie das Buch aus einer Kiste ihrer Kinder vom Dachboden geholt hatte. „Wer hat das verhindert?“, fragte ich sie. Die Klientin überlegte kurz: „Das war ich schon selbst. Aber auf was sollte ich auch stolz sein. Ich habe zwar studiert, dann aber geheiratet und nie in meinem Beruf gearbeitet. Ich war nur Hausfrau und Mutter. Mehr nicht!“ „Mehr nicht?! Ich finde das ziemlich viel“, sagte ich ihr. „Ohne dich hätte dein Mann sicherlich nicht diesen Karriereweg einschlagen können. Ohne dich wären deine Kinder ganz anders aufgewachsen. Ohne dich hätte es deine Familie in dieser Form nicht gegeben. Du warst das Zentrum, das Hirn und das Herz. Findest du das wenig?“ Die Klientin hatte Tränen in den Augen. „So habe ich das bisher noch nie gesehen. Und mein Mann hat mich auch nie spüren lassen, dass er das so sieht. Im Gegenteil: er hat mich immer klein gemacht.“ Ich sagte: „Er sieht es wahrscheinlich auch nicht. Das wäre zwar schön, wenn er es denn täte. Aber hier geht es erst einmal nicht um ihn, sondern um dich und dein Selbstwertgefühl. Darum zu wissen, dass du wertvoll und unersetzlich bist, dass du alles Gute dieser Welt verdient und auch alles Recht hast, dich zu verändern und dich weiterzuentwickeln. Immer wieder. Wie das kleine Ich-bin-ich. Das musste auch erst erkennen, dass der Schlüssel zu einem glücklichen Leben bei ihm selbst und seiner Sicht auf die Dinge liegt. So eine Einstellung zu sich selbst entwickelt sich nicht von allein. Man kann aber daran arbeiten. “ Die Klientin putzte sich die Nase, schnaufte tief durch und sagte: „Dann lass uns anfangen.“
Liebe ist kein Tuwort. Wir können sie nicht erzwingen.
von Torsten Geiling 08 Dez., 2022
Nein, Liebe lässt sich nicht erzwingen. Auch nicht durch verordnete Nähe oder eine Paartherapie. Vielmehr sind die Gefühle sind so etwas wie unser Körperkompass. Wir sollten daher ehrlich zu uns selbst sein. Von Torsten Geiling Hannes ist seit 22 Jahren verheiratet. Mit seiner Frau Nele hat er sein halbes Leben geteilt, drei Kinder großgezogen und ein Haus gebaut. „Nele war meine Traumfrau“, erzählt er mir, „sie war meine große Liebe“, dann schluckt er, „diese Liebe zu ihr ist aber weg. Ich habe sie irgendwie verloren.“ Hannes sitzt bei mir, weil er es seit Monaten nicht schafft, sich zu trennen. Mehrere Anläufe hat er unternommen, es ihr zu sagen, und dann den entscheidenden Satz nicht über die Lippen gebracht. Als er es ihr nach einem Streit endlich sagen konnte, „es ist aus, ich trenne mich von dir“, hat Nele das einfach nicht akzeptiert. „Du hast sie wohl nicht alle. Mich nach 22 Jahren sitzen zu lassen, ohne mir eine Chance zu geben, darauf reagieren zu können. Du machst nicht mit mir Schluss. Ich akzeptiere das nicht.“ Thema beendet. Und Hannes ist geblieben. Er möchte gehen, hat aber ein schlechtes Gewissen Vorerst, denn eigentlich sieht er in der Beziehung keinen Sinn mehr. Er möchte gehen, hat aber ein schlechtes Gewissen. „Ich liebe sie nicht mehr“, meint er, „aber sie sagt: Liebe ist ein Tuwort. Wir müssen uns nur neu entdecken.“ Ich sage Hannes: Das ist schon grammatikalisch falsch. Liebe ist ein Hauptwort, ein Substantiv. Wenn, dann ist das Wörtchen „lieben“ das Tuwort und das hat nach meinem Verständnis gleich eine andere Bedeutung. Lieben, das kann ich aktiv tun, wenn ich darunter liebkosen, küssen, streicheln, vielleicht auch miteinander schlafen verstehe. Aber die Liebe bezeichnet das Gefühl, das ich beim Lieben oft, aber nicht immer empfinde. Und die Liebe kann ich nicht erzwingen, wie ich auch keine anderen Gefühle erzwingen kann. Sonst müsste man zu Angstpatienten sagen: „Stell dich nicht so an!“ Sich zu verlieben oder zu lieben, ist keine bewusste Entscheidung. Anfangs ist die Liebe bedingungslos, im Verliebtsein. Da ist man bereit sich ganz auf das Gegenüber einzulassen. Du siehst, hörst, riechst oder schmeckst den anderen, dadurch wird ein Gefühl und eine Reaktion im Gehirn ausgelöst. Aber mit der Zeit stellt jeder Bedingungen – und das ist oftmals der Anfang vom Ende und die Liebe verschwindet durch die Hintertür, weil Gefühle Empfindungen sind, die kommen und gehen. Ohne dass wir sie beeinflussen können, fühlen wir in bestimmten Situationen etwas – oder auch nicht. Unterschiedliche Hormone und Bereiche im Gehirn steuern unsere Gefühle. Deshalb lassen sie sich auch nicht einfach an- und ausknipsen. Sonst müsste man zu jedem Angstpatienten sagen: „Stell dich nicht so an! Du brauchst keine Angst zu haben!“ So funktioniert das aber nicht. Angstpatienten können beispielsweise in einer Verhaltenstherapie lernen, sich von ihren Gefühlen nicht überwältigen zu lassen. Sie können die Angst aber nicht einfach abstellen. So ist das auch mit der Liebe. Ich kann – wenn ich das möchte – mich auf eine Art Verhaltenstherapie einlassen. Ich kann versuchen, Nähe zwischen mir und meinem Partner oder meiner Partnerin herzustellen, um durch streicheln, küssen, miteinanderschlafen vielleicht die Liebe wiederzuentdecken. Eine Garantie gibt es aber nicht, schon gar nicht, wenn man es nur tut, weil der andere es möchte. Wir sind Meister im Erfinden klug klingender Ausreden Ich rate daher meinen Klientinnen und Klienten mutig zu sein, mutig ihren Gefühlen zuzuhören. Denn Gefühle lügen nicht. Sie sind so etwas wie unser Körperkompass, der uns hilft, Situationen einzuschätzen. Höre in dich hinein: Ist da tatsächlich noch Liebe oder spürst du eher Gewohnheit und die Angst vor der Einsamkeit und dem Neuen. Sich ehrlich zu machen, ist eine ganz wichtige Stellschraube in diesem Prozess. Wir sind Meister im Erfinden klug klingender Ausreden, wenn hässliche Dinge schönzureden sind. Am häufigsten betrügen wir uns damit selbst, weil wir die innere Stimme ignorieren. Seid also ehrlich zu euch selbst. Die Liebe ist es auch. Sie kommt und geht, wie es ihr passt. Sie lässt sich nicht festhalten oder wieder zum Leben erwecken. Liebe ist eben kein Tuwort.
Fragen über Fragen: Welche Entscheidung ist bei einer Trennung die richtige?
von Torsten Geiling 29 Nov., 2022
Die Bereitschaft, Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen, ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Diese Erkenntnis ist jedoch in einem Coaching wichtig. Denn erst wenn die Menschen ihre Rolle bei der Entstehung ihrer Krise erkennen, sehen sie auch, dass nur sie die Macht haben, ihre Situation zu ändern.
Die Frauenzeitschrift Petra hat Torsten Geiling zu den Themen Trennung und Neuanfang befragt.
von Torsten Geiling 26 Aug., 2022
Die Zeitschrift Petra hat sich auf sechs Seiten mit dem Thema Trennung auseinandergesetzt und TrennDICH-Coach Torsten Geiling als Experten hinzugezogen. Der meint: Trennungen zählen zu unseren härtesten Prüfungen. „Im Extremfall fühlt sie sich an, als ob das Leben zu Ende ist“, sagt der Experte. „Das ist es aber nicht. Man kann es von hier aus vielmehr ganz neu starten.“
von Torsten Geiling 12 Aug., 2022
Nach der Trennung ist oftmals vor der Trennung: Zumindest was die Unsicherheit und die Angst betrifft, wie es weitergehen soll. Coach Torsten Geiling rät dazu, stehenzubleiben und die eigene Leistung anzuerkennen. Und erst dann den Weg in das neue Leben fortzusetzen.
Musik kann uns mit unseren Gefühlen verbinden und dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen
von Torsten Geiling 17 Mai, 2022
Trauer, Wut, Glück: Musik verbindet uns mit unseren Gefühlen. Sie kann Energie freisetzen, die wir brauchen, um Klarheit zu bekommen oder eine Entscheidung zu treffen. Torsten Geiling verwendet sie gerne in seinen Coachings.
Eine Trennung kann uns erschöpfen. Wir können aber dagegen etwas tun. TrennDICH  zeigt es dir.
von Torsten Geiling 11 Mai, 2022
Es gibt Zeiten, in denen fühlen wir uns erschöpft, angekratzt und irgendwie durcheinander. Vor, während oder nach einer Trennung kann das vorkommen. Das ist normal. Trotzdem gibt ein paar Tricks, wie man den Kopf wieder frei bekommt. TrennDICH-Coach Torsten Geiling zeigt sie euch.
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